Was sind nachrangige Darlehen? – Diese Vor- und Nachteile müssen Sie kennen!

Aktuelles Immobilien Crowdinvestment Projekt in Graz

Das nachrangige Darlehen oder Nachrangdarlehen genannt, ist eine Finanzierungsform aus Eigen- und Fremdkapital. Das Besondere am Nachrangdarlehen ist, dass im Falle der Insolvenz des Kreditnehmers erst alle anderen Fremdkapitalgeber aus der Insolvenzmasse befriedigt werden. Bleibt dann noch Kapital über, erhält der Kreditgeber des nachrangigen Darlehens sein Geld. Zum Einsatz kommt die Kreditart vor allem beim Crowdinvestment für Immobilien, weshalb sich Anleger genauer über das Nachrangdarlehen informieren sollten.

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Die Rangfolge im Falle der Insolvenz

Das grundlegende Prinzip beim nachrangigen Darlehen weicht nicht von dem, herkömmlicher Kredite ab. Der Kreditnehmer erhält einen bestimmten Kreditbetrag, den er inklusive Zinsen in monatlichen oder jährlichen Raten an den Kreditgeber zurückbezahlt. Das nachrangige Darlehen unterscheidet sich nur dann vom normalen Kredit, wenn es zur Insolvenz des Schuldners kommt. Laut gesetzlichen Bestimmungen existiert in diesem Fall folgende Reihenfolge, anhand derer die Gläubiger befriedigt werden:

  1. Herkömmliche Verbindlichkeiten
    Dabei handelt es sich beispielsweise um Kredite oder Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Insolvenzmasse wird genutzt, um diese Kreditgeber vollständig zu befriedigen.
  2. Nachrangige Darlehen
    Nur, wenn dann noch Geld übrig bleibt, erhalten auch Kapitalgeber des Nachrangdarlehens Geld.
  3. Gesellschaftsdarlehen
    Eine Besonderheit kommt Darlehen zu, die von den Gesellschaftern des betroffenen Schuldners (Unternehmens) vergeben wurden. Sie werden noch nach den nachrangigen Darlehen befriedigt.
  4. Eigenkapital
    Für Gewöhnlich erhalten Teilhaber oder Aktionäre bei einer Unternehmenspleite kein Geld. Sollte nach Befriedigung der ersten drei Gläubigerarten jedoch noch Kapital vorhanden sein, wird es anteilsmäßig an die Eigner ausbezahlt.

Vor- und Nachteile des Nachrangdarlehens

Bei einer Bewertung des nachrangigen Darlehens muss zwischen Kapitalgebern und Kreditnehmern unterschieden werden.

Vor- und Nachteile aus Sicht des Darlehensnehmers

Der Kreditnehmer hat dank des nachrangigen Darlehens die Möglichkeit, mit wenig Eigenkapital an ein Darlehen zu gelangen. Auch die geforderten Sicherheiten sind in der Regel vergleichsweise gering. Meistens wird das nachrangige Darlehen aber nicht genutzt, um eine Anschaffung vollständig zu finanzieren, sondern lediglich einen kleinen Teil hiervon. Es handelt sich um die Summe, welche nicht mehr über einen normalen Bankkredit gedeckt werden konnte. Gegenüber dem Kapitalgeber der Hauptsumme zählt das nachrangige Darlehen allerdings wie Eigenkapital. Das kann die Finanzierung letztlich relativ günstig machen.

Nachteilig ist für den Darlehensnehmer vor allem die hohe Zinslast. Weil der Kreditgeber ein größeres Risiko bei der Darlehensvergabe eingeht, muss er entsprechend durch attraktive Zinsen zur Kreditvergabe bewogen werden.

Vor- und Nachteile aus Sicht des Darlehensgebers

Das Nachrangdarlehen stellt ein vergleichsweise risikoreiches Investment dar. Sollte der Kreditnehmer Insolvenz anmelden müssen, ist der Totalverlust des Kapitals möglich. Das ist beispielsweise beim Kauf von Aktien auch der Fall. Allerdings partizipieren Investoren beim nachrangigen Darlehen nicht vom Unternehmenserfolg, weil sie lediglich Fremdkapital zur Verfügung stellen. Zudem ist das Kapital meistens langfristig gebunden und kann nicht während der Darlehnslaufzeit wieder eingefordert werden.

Diese Nachteile werden allerdings durch hohe Zinsen wieder aufgewogen. Was für den Darlehensnehmer von Nachteil ist, freut den Kapitalgeber. Die Zinsen liegen immer deutlich über Marktniveau. Die Rendite ist – anders als bei Aktien – zudem bereits im Vorhinein festgelegt. Das schafft Planungssicherheit, sofern der Kreditnehmer das Kapital wirklich vollständig abbezahlt.

Wann kommen nachrangige Darlehen zum Einsatz?

Für private Kreditnehmer sind nachrangige Darlehen de facto nicht zugänglich. Keine Bank geht das Risiko ein, einen solchen Kredit zu vergeben. Anders sieht es im unternehmerischen Umfeld aus, wo Nachrangdarlehen vergleichsweise beliebt sind, um kleinere Finanzierungslücken zu füllen. Seit kurzer Zeit können davon auch private Anleger profitieren, indem sie solche Darlehen vergeben. Das funktioniert über Plattformen wie z.B. Dagobertinvest. Diese sammeln Geld von zahlreichen privaten Investoren und vergeben anschließend ein Darlehen an einen Bauunternehmer. Das Unternehmen errichtet dann eine Immobilie und verkauft die Wohnungen. Ein aktuelles Beispiel:

Aktuelles Immobilien Crowdinvestment Projekt in Graz
Aktuelles Immobilien Crowdinvestment Projekt in Graz über Immofunding
  • Gesamt-Investition für das Projekt: 4,22 Millionen Euro
  • Davon durch nachrangige Darlehen über Crowdinvestment finanziert: 750.000 Euro
  • Laufzeit des Darlehens: 18 Monate
  • Zinssatz: 7 Prozent p.a.

Ein durchaus lukratives Investment für Anleger, das gleichzeitig recht sicher ist. Denn: Das gesammelte Kapital kann der Bauunternehmer gegenüber der Bank – die den Restbetrag finanziert – als Eigenkapital ausgewiesen werden. Dadurch sinken seine Kreditkosten trotz der 7 Prozent hohen Zinsen für das nachrangige Darlehen unterm Strich stark. Zudem hat Immofunding die Kreditwürdigkeit des Bauunternehmens vor der Vergabe des Kredits genau geprüft. Positiv fällt weiterhin auf, dass die Laufzeit mit 18 Monaten nur äußerst gering ist.

Fazit: Nachrangige Darlehen als attraktive Anlageform

Ein nachrangiges Darlehen ist eine Form aus Eigen- und Fremdkapital. Es wird von Unternehmen genutzt, um gewisse Finanzierungslücken zu schließen und Eigenkapital für weitere Kredite zu sammeln. Privatpersonen können die Kreditart zwar nicht aufnehmen, über innovative Finanzdienstleister aber durchaus vergeben. Die Renditechancen sind trotz Niedrigzinsphase beim Crowdfunding sehr hoch, das Risiko vergleichsweise gering. Eine attraktive Möglichkeit, um das eigene Vermögen weiter zu diversifizieren.

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